Angekommen

von | Aug 2, 2022 | Blog | 0 Kommentare

Wow, wo geht nur die Zeit hin? 

Am letzten Wochenende war der Abschluss-Termin der ersten Ausbildungsrunde und da sitz ich nun und erlaube mir, zurückzuschauen. Erlaube mir, innezuhalten und reinzuspüren. Zu integrieren. Erlaube mir, mir kritisch und doch ganz sanft zu begegnen. Erlaube mir, stolz auf mich zu sein. 

Ein wunderschönes Gefühl des Angekommen-Seins durchflutet mich. 

Ich fühle mich angekommen. Ein Gefühl, dass ich in meinem Leben vielleicht so noch nie gespürt habe? Nach 13 Umzügen, einem rastlosen Herz, einer oft herausfordernden Beziehung, dem Tod meines Bruders, ..

Angekommen bei mir, in meiner Beziehung, in der neuen Stadt und im neuen Atelier. In meiner Selbstständigkeit. Ich spüre eine unglaubliche Ruhe in mir.

In dieser Ruhe öffnen sich gerade innere Räume.

Räume, die neu gestaltet werden dürfen.

Räume, die fragen, wie sie gestalten werden dürfen.

Räume, die fragen, wie ich mich darin bewegen möchte.

Räume, die fragen, wer sich mit mir darin bewegt.

So viel Raum.

Und während ich diese Sätze schreibe, wird mir noch einmal mehr bewusst, wie sehr wir Gestalter unseres Lebens sind.

Meine Selbstständigkeit war nicht geplant. Die Anfänge meiner Selbstständigkeit waren anstrengend, erschöpfend. Wie oft habe ich geweint. Wie oft habe ich mir gewünscht, dass es leichter wird. Bei den Anderen klappt es doch auch? Und irgendwie hat es bei mir auch geklappt, es lief ja, nur nicht so, wie es uns oft auf social media präsentiert wird.

Business-Aufbau in 3 Monaten? Dass ich nicht lache.

Nur meiner Intuition folgen? Nicht ganz.

Immer der Leichtigkeit folgen? Schön wärs.

Mag sein, das dies für manche klappt, aber ich möchte nicht wissen, wieviele genau wegen diesen Vorstellungen & Erwartungen zu schnell aufgeben. Leider.

Ein (Herzens) Business braucht Zeit und darf sich entwickeln und entfalten.

Wie eine wunderschöne Blume. Ein Same darf gesät werden, der optimale Nährboden geschaffen werden, vielleicht musst du deine Blume mal umpflanzen oder umstellen, weil der Topf zu klein ist oder der Ort zu dunkel. Vielleicht musst du sie mal düngen, vielleicht darf sie auch mal zerren, um so kräftiger zu werden. Manchmal möchtest du sie vielleicht schon auf den Kompost schmeißen, weil sie einfach nichts wird, schenkst ihr keine Beachtung mehr und siehe da, sie treibt aus..

Das kannst du genau so auf einen Malprozess übertragen. Das Material darf besorgt werden, die Leinwand bespannt und grundiert, Farben gewählt. Manchmal fließt es direkt, manchmal stockt es. Manchmal ist ein Bild innerhalb kürzester Zeit fertig, manchmal braucht es Monate. Manchmal wird es übermalt und neue Farben kommen ins Spiel.

Auch heute möchte ich dich wieder ermutigen, für dich loszugehen. Dir, aber vor allem deinen Träumen zu vertrauen. 

Lass dich nicht verunsichern, wenn du vielleicht noch ganz am Anfang stehst und nicht weißt, wohin dich dein Weg führt. Dein Weg zeigt sich im Gehen.

Lass dich nicht verunsichern, wenn du denkst nicht mithalten zu können oder nicht gut genug zu sein, es gibt Menschen, die dich genau so brauchen, wie du bist.

Lass dich nicht verunsichern, wenn dein Kurs nicht innerhalb von 24 h ausgebucht ist. Ich habe am Anfang auch mal nur mit einer Person gemalt, und oft waren es die schönsten, bereicherndesten Malbegleitungen. 

Lass dich nicht verunsichern, wenn du deine Bilder nicht von heute auf morgen verkaufst. Mir folgen viele Menschen Jahre lang, um dann ihr Bild zu kaufen.

Lass dich ermutigen, immer wieder innezuhalten. Nach innen zu lauschen. Lernen leise Impulse wahrzunehmen. Deinen Träumen Farbe zu geben.

Dich zu fragen, was entspricht deiner Energie? Wo möchtest du hin? Erinnere dich, du bist der Gestalter deines Lebens. (und ich sag das nicht nur so dahin, 2017 nach einem weiteren Umzug und einer schmerzhaften Trennung habe ich erst einmal in einer Suppenküche abgespült! Schritt für Schritt habe ich mir mein Leben dann gestaltet). 

Und jetzt? Begleite ich feinfühlige Frauen dabei sich wieder zu erlauben kreativ zu sein und sich über das Malen nach innen zu verbinden, gebe Methoden und Tools weiter, so dass auch sie das Malen in die Welt tragen können, plane eine Seminarhaus in Franken und habe Lust nächstes Jahr ein Retreat zu geben.

Gehe deinen Weg in deinem Tempo, in deiner Energie. Ganz egal, wo du stehst, vertraue dir und all den Farben, die in dir schlummern und nur darauf warten von dir gelebt zu werden.