Dein Weg in die Selbstständigkeit

von | Okt 10, 2022 | Ausbildung Malbegleitung, Blog | 0 Kommentare

Wir befinden uns im letzten Modul der online-Ausbildung zur Malbegleiterin und es geht u.a. um den eigenen Weg in die Selbstständigkeit. Auch hier auf dem Blog möchte ich heute ein paar Tipps und Erfahrungen mit dir teilen und es wird bestimmt nicht der letzte Artikel sein, denn zu diesem Thema gibt es unglaublich viel zu sagen. Lass uns loslegen!

 

Status Quo & Ressourcen erkennen

Nimm dir Stift und Papier zur Hand und schreibe dir auf, wo du aktuell stehst und welche Ressourcen dir bereits jetzt zur Verfügung stehen! Das kann z.B. eine Bekannte sein, die einen Raum hat, in dem du deine Kurse anbieten kannst, finanzielle Mittel, aber auch dein Wissen, deine Erfahrungen, Ausbildungen, usw.

Nur zu oft denken wir, wir brauchen noch dies oder jenes und sehen nicht, was bereits schon da und verfügbar ist, .. Ich habe mit sehr (sehr!) wenig angefangen und gelernt, vorhandene Ressourcen zu erkennen und zu nutzen.

 

Fang an

Wieviele fangen nie an, weil sie noch nicht bereit sind? Oder noch nicht perfekt sind? Und vielleicht zählst du dich auch dazu? Ich sage dir, fang an, denn du wirst nie bereit und nie perfekt sein. Auch wenn deine Selbstständigkeit dann irgendwann läuft, wird es wieder Phasen und neue Herausforderungen geben, denen du dich nicht gewachsen fühlst. Wir wachsen und lernen indem wir (los)gehen und dieser Prozess wird nie enden.

Am Anfang kann es dir helfen, genau das zu kommunizieren: Erzähle, dass du gerade erst anfängst, dass du dich vielleicht unsicher fühlst, dass du für Feedback dankbar bist, .. Das nimmt dir den Druck, macht dich authentisch und ich bin mir sicher, die Menschen haben Verständnis dafür. Wir dürfen alle wieder mehr Anfänger sein, wir dürfen Fehler machen, Fragen stellen, ausprobieren und auch scheitern.

 

Dein Warum und (Zwischen-)Ziele definieren

Dein „Warum“ kann dich am Anfang vielleicht noch überfordern, trotzdem finde ich persönlich es essenziel zu wissen warum (und wofür) du losgehst. Hier kann dir am Anfang helfen, dich von der großen Vision zu lösen und erstmal auf viele kleine Warum’s zu antworten: Warum möchtest du dich selbstständig machen bzw. warum möchtest du vielleicht aus deinem Angestelltenverhältnis weg? Warum möchtest du Malbegleitungen geben? Warum möchtest du deine Erfahrungen weitergeben?

Und es müssen nicht nur ehrwürdige Antworten sein 😉 Sondern dürfen auch Antworten sein, die du vielleicht nicht so gerne laut mitteilst. Ein Beispiel von mir: „Ich möchte ausschlafen können.“ 😉 oder aber auch, ich brauche als feinfühlige Frau einfach mehr Pausen bzw. meinen Rhythmus und meine Energie. (lange als Schwäche gesehen)

Eine weitere Frage und für mich eine der wichtigsten Fragen ist: Was möchtest du bewirken?

Definiere dann deine Ziele und nächsten Schritte, um deiner Vision, deinen Träumen näher zu kommen.

 

Nicht an falschen Maßstäben orientieren

Wie oft orientieren wir uns an Accounts, Menschen, Zahlen und halten uns dadurch zurück oder machen uns klein? Lass mich dir ein Beispiel nennen: Ich habe mich oft wertlos gefühlt, wenn nur 3 Personen an meinem Kurs teilgenommen haben. Habe den Wert meines Kursen an der Zahl der Teilnehmerinnen fest gemacht. „Ein kleiner Kurs ist nichts wert.“ Heute würde ich genau das Gegenteil behaupten und auch zum damaligen Zeitpunkt fanden die Teilnehmerinnen die kleinen Gruppen schon super. Ein weiteres Bespiel ist auch Instagram. Hier orientieren wir uns auch noch oft an Followerzahlen, die nicht unbedingt etwas über ein Businnes aussagen müssen. Ja vom Kopf oft klar, aber das Gefühl ist oft noch ein anderes.

 

Dein Business braucht Zeit und darf wachsen

Ein Business in 3 Monaten aufbauen? Für mich einer der unglaubwürdigsten Versprechen, die Marketing-Gurus machen können. Ein Business, vor allem ein Herzensbusinsess, entsteht und entfaltet sich. Es wächst mit dir und bedarf oft einiges an innerer Arbeit.
3 Monate ist nichts. Vor allem nichts für ein Business, das auf einem kraftvollen und stabilen Fundament stehen soll. Gib dir die Zeit, die du brauchst und bleib dran.

 

Den Prozess genießen

Ich habe mich ertappt, dass ich immer und immer wieder gesagt habe, „wenn das und das erledigt ist, dann..“ und habe viel zu lange im „wenn.., dann..-Modus“ gelebt, anstatt im Hier & Jetzt und den Prozess zu genießen.

„Wenn ich genug Geld habe, wird es leichter.“ „Wenn ich meine Zweifel überwunden habe, dann fange ich an.“ „Wenn meine Haut besser ist, dann zeige ich mich.“ Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es definitiv nicht eintreten wird und diese wenn-Sätze mir nur Zeit und Ausreden verschafften.

Habe ein Ziel vor Augen und sei trotzdem voll und ganz im Hier & Jetzt. Kenne und glaube an deine Träume und genieße trotzdem, dass du heute „erst“ hier stehst.

Wenn du in deiner Selbstständigkeit Prozesse nicht lieben lernst, kannst du meiner Meinung nach gleich wieder aufhören, – denn alles ist immer ein Prozess. Und einer der Sätze, die ich am Häufigsten zu meinen Teilnehmerinnen sage.

 

Bleib dran, bitte

Wie oft war ich verzweifelt? Habe gezweifelt.
Doch tief in mir war dieser feste Wille verankert. „Gut Ding braucht Weile“. Ein Satz, den mir ein Freund oft ans Herz legte. Und auch ich lege ihn dir ans Herz. Ein Herzensbusiness braucht Zeit und vor allem Kontinuität. Viele kleine Schritte, anstatt einen Großen. Viele kleine Schritte über einen langen Zeitraum. Die Menschen müssen dich erst kennenlernen, Vertrauen aufbauen, deine Arbeit darf sich rumsprechen, dein System sich neu kalibrieren, usw.

 

Um Unterstützung bitten

Mein größter Shift war als ich 2021 um Unterstützung gebeten habe. Ich wollte immer alles alleine schaffen, hab mich nicht getraut um Unterstützung zu bitten, dachte man müsse auf mich zukommen und mir Hilfe anbieten. Wenn du merkst, es geht nicht mehr, bitte um Unterstützung! Menschen lieben es dich zu unterstützen, du wirst sehen. 😉

 

Pausen machen

Selbst und ständig – das bestimmte meine letzten Jahre und Pausen sind bisher definitiv zu kurz gekommen. Das ist natürlich auch dem geschuldet, dass ich liebe was ich tue. Doch ohne Pausen geht irgendwann nichts mehr und die eigenen Ressourcen sind erschöpft. Plane dir deshalb von Anfang an regelmäßig Pausen und Urlaub ein.

Das Spannende ist auch, immer wenn ich mir Pausen gönne, wird es auf einmal ganz leicht und Anmeldungen und Anfragen flattern in mein Postfach. (ohne davor Werbung oder ähnliches dafür gemacht zu haben)

 

Regelmäßig reflektieren

Immer und immer wieder. Reflektieren, anerkennen, neu ausrichten, .. Überprüfe immer wieder: Was funktioniert gut? Was weniger? Was gibt dir Energie? Was nimmt dir Energie? Achtung: Verwechsle diesen Punkt/diese Fragen nicht, dass es in deiner Selbstständigkeit auch mal Phasen geben darf, die anstrengender sind!!

 

Einen Buddy an deiner Seite

Gerade am Anfang deiner Selbstständigkeit kann es sehr hilfreich sein, einen Buddy an deiner Seite zu haben. Commited euch und trefft euch einmal in der Woche, legt Ziele fest, klärt die nächsten Schritte, tauscht euch aus. Commitment und ein Blick von Außen kann so so wertvoll sein, gerade, wenn du dich vielleicht mal wieder im Kreis drehst und den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr siehst.

 

Alle Fragen auf einem Blick:

Warum möchte ich als Künstlerin oder Malbegleiterin arbeiten?

Was möchte ich bewirken? (für mich eine der wichtigsten Fragen)

Wo stehe ich gerade und wo möchte ich hin?

Was steht mir gerade jetzt an Ressourcen zur Verfügung?

Wer kann mich unterstützen? Und wo bzw. bei was brauche ich Unterstützung?

Was wird von Außen immer wieder an mich herangetragen? (Bsp. bestimmte Themen, Kursanfragen zu bestimmten Themen)

Was sind meine größten Herausforderungen? Meine größten Ängste?

Was gibt mir Energie? Was nimmt mir Energie?

Was hoffe ich, dass sich mit meiner Selbstständigkeit verändert? (im Vergleich, was du z.B. im Angestelltenverhältnis nicht tun und leben kannst)

 

Reminder:

Eine Selbstständigkeit braucht Zeit und die meisten geben viel zu früh auf.
Eine Selbstständigkeit braucht Commitment, Geduld und Durchhaltevermögen.
Eine Selbstständigkeit braucht Vertrauen (Intuition) UND einen Plan.
Eine Selbstständigkeit ist Persönlichkeitsentwicklung pur.
Eine Selbstständigkeit/dein Herzensbusiness darf sich entwicklen und entfalten. Und das ganz in deinem Tempo!

 

Ich freu mich von dir zu lesen. Wo stehst du gerade? Was klappt gut, was weniger? Was sind aktuell noch deine Herausforderungen? Schreib mir gerne via Instagram oder Mail, auch wenn noch weitere Fragen hast.